Muss man denn wirklich zocken? Bietet uns das Golfspiel etwa nicht genügend Herausforderung? Ich verstehe Ihre Einwände, aber ich breche an dieser Stelle einmal eine Lanze für das Zocken, denn es hat auch sein Gutes:
Was vorher geklärt sein muss, sonst macht das Zocken weder Spaß noch Sinn:
Das Handicap muss stimmen, es muss fair sein. Wird es zu hoch angegeben, spielt keiner gerne mit einem, weil das Verlieren für ihn vorprogrammiert ist.
Wird es zu niedrig angegeben, verliert man selber zu oft, und das macht auch keinen Spaß. Und Spaß ist schließlich einer der entscheidenden Aspekte beim Zocken! Wichtig ist, dass sich alle Beteiligten einig sein sollten, dass sie hier ja nicht die nächste Urlaubsreise finanzieren wollen, sondern dass das Ziel ist, besser Golf zu spielen, und zwar unter Druck.
Empfehlung
Zwei Spielsysteme
Eine Variante, die wir immer in der Nationalmannschaft gespielt haben, gefällt mir immer noch sehr, weil ich dabei in erster Linie gegen mich selbst spiel und erst dann gegen meine Mitspieler. Mein Gewinn oder Verlust hängt einzig und allein von meinem Spiel ab – und nicht von dem meiner Mitspieler..
Dieses Spiel ist auch hervorragend geeignet für eine feste Gruppe, die das eingespielte Geld sammelt und am Ende der Saison gemeinsam verprasst. Hier war mir eine Herrenrunde in St. Moritz ein Vorbild. Mit dem eingespielten Geld wurde verreist, und auf meine Frage, wohin denn, bekam ich folgende Antwort: Vielleicht für ein Wochenende nach Bern oder auf die Bahamas!
Was für ein ebenso raffiniertes wie nettes Belohnungs-System: Diejenigen, die viel einzahlen mussten, also oft Pech gehabt hatten, konnten sich als die größten Sponsoren der Gruppe fühlen – wenn sie sich nicht aufgeopfert und von Zeit zu Zeit eine schlechte Runde gespielt hätten, kämen sie wahrscheinlich mit dem Geld nicht einmal über den Julier-Pass!
Wertung
Pro minus Punkt wird dann ein Betrag gezahlt und am besten gemeinsam ausgeben. Es können davon z.B. die Drinks oder Kaffee und Kuchen nach der Runde bezahlt werden. Der Fantasie sollte keine Grenze gesetzt werden.
Wichtig ist, dass sie Spaß haben und viel Theater machen! Mein Freund George Cubbage, Mitglied in St. Andrews, bezahlte grundsätzlich in kleinen Münzen, verwies permanent auf seine angespannten finanziellen Verhältnisse und wir sollten doch bitte Erbarmen haben, weil sein drittes Enkelkind unterwegs sei.